Die Kidical Mass, eine weltweit agierende Mobilitätsbewegung für Kinder und Jugendliche, hat nach erfolgreichen Veranstaltungen in Paris und Manchester nun auch in Deutschland, Europa und Australien einen starken Aufschwung erlebt. Vom 16. bis 24. September 2023 finden bereits zum sechsten Mal die Kidical Mass Aktionstage statt, bei denen Hunderttausende Menschen in Städten wie London, Lissabon, Berlin und Bad Endorf für sichere Straßen für Kinder demonstrieren. Das von Köln aus operierende Bündnis hat es geschafft, eine globale Bewegung zu schaffen, die sich für eine Verbesserung der Lebensqualität aller Menschen einsetzt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Neue Normalität: Kinder auf sicheren Straßen
Die Kidical Mass, initiiert von Simone Kraus, verfolgt das Ziel einer neuen Normalität in der Mobilität. Dabei geht es darum, Straßen so zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche sicher und eigenständig darauf agieren können. Der Wow-Effekt besteht darin, dass dies zu einer Verbesserung der Lebensqualität für alle führt.
Seit 2020 zieht das Aktionsbündnis immer mehr nationale und internationale Partner an. Die Kidical Mass ist zu einer starken Bewegung geworden, die sich für sichere Straßen für Kinder und Jugendliche einsetzt. Die Aktionstage haben sich ebenfalls weiterentwickelt, um noch mehr Menschen zu erreichen und zu mobilisieren.
Neben den Fahrraddemonstrationen am Wochenende werden in der Woche vorher Schulstraßen- und Fahrradbus-Aktionen organisiert. Die Fahrradbus-Aktionen sind kleine Kidical Mass Fahrraddemos, die auf dem morgendlichen Schulweg stattfinden. Alle diese Aktionen zeigen, wie Straßen heutzutage gestaltet sein sollten: damit Kinder alleine zur Schule kommen können, sich dabei an der frischen Luft bewegen können und dabei auch noch Spaß haben können.
Aktionsbündnis setzt sich für kindersichere Straßen ein
Die Verkehrsministerkonferenz hat bereits festgestellt, dass eine kinderfreundliche Verkehrsinfrastruktur die Sicherheit und Lebensqualität im öffentlichen Raum verbessert.
- Eine Trennung von Rad- und Autoverkehr mittels geschützter Radwege ist dringend erforderlich
- Eine Verringerung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h auf innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen, gefolgt von einer weiteren Reduzierung auf 20 km/h vor Schulen und Kindergärten
- Verkehrsfreie Schulstraßen für sichere Schulwege
Die Aussage von Flora, einer neun Jahre alten Schülerin aus Köln, verdeutlicht es: Kinder wünschen sich sichere Wege, auf denen sie sich auf dem Weg zur Schule oder zum Kindergarten sicher fühlen können. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass Autos langsamer fahren.
Kommunen handeln: Einrichtung von Schulstraßen
Die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zur Schule liegt nicht nur in der Verantwortung der Eltern, sondern auch der Kommunen. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, können Schulstraßen eingerichtet werden. Diese temporär autofreien Straßen bieten den Kindern eine geschützte Umgebung und ermöglichen es ihnen, unbeschwert zur Schule zu gelangen.
Schulstraßen sind zeitweise autofrei und werden durch zeitlich begrenzte Durchfahrverbote, beispielsweise vor Unterrichtsbeginn, geregelt. Eine zügige Umsetzung auf kommunaler Ebene könnte durch die Integration der Schulstraßenregelung in die Straßenverkehrsordnung (StVO) erreicht werden, ähnlich wie in Österreich. Dabei ist die Unterstützung der Länder erforderlich, um dies umzusetzen.
Verkehrsministerkonferenz: Sicherheit durch zeitgemäßes Straßenverkehrsrecht
Im Frühjahr 2023 hat die Verkehrsministerkonferenz betont, dass ein modernes Straßenverkehrsrecht und eine kinderfreundliche Verkehrsinfrastruktur dazu beitragen können, die Sicherheit und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum für alle Bevölkerungsgruppen zu verbessern.
Die Kidical Mass hat das Ziel, die Entscheidungsträger daran zu erinnern, dass eine kinderfreundliche Verkehrsinfrastruktur und ein zeitgemäßes Straßenverkehrsrecht die Sicherheit und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum für alle Bevölkerungsgruppen verbessern. Dabei steht nicht nur die Sicherheit der Schulwege im Fokus, sondern eine neue Mobilitäts-Normalität auf allen Straßen. Durch sichere Straßen für Kinder wird letztendlich die Lebensqualität aller Menschen gesteigert.
Kinderfreundliche Straßen: Erfolg dank Kidical Mass!
Die Kidical Mass setzt sich international dafür ein, dass Kinder und Jugendliche sicher auf den Straßen unterwegs sein können. Durch ihre Forderungen nach geschützten Radwegen, Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts und der Einrichtung von autofreien Schulstraßen wird die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht und die Lebensqualität für alle Verkehrsteilnehmer gesteigert.
Es ist die Aufgabe der Kommunen und der Politik, die Forderungen nach sicheren Straßen für Kinder umzusetzen. Durch diese Maßnahmen wird eine neue Normalität der Mobilität für Kinder und Jugendliche geschaffen, was zu einer Verbesserung der Lebensqualität aller führt.
