Eurobike bestätigt anhaltende Beliebtheit von Elektrofahrrädern

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Auf der Eurobike-Messe ist der Elektrofahrrad-Trend weiterhin stabil und zeugt von einer nachhaltigen Entwicklung innerhalb der Fahrradindustrie. Die Aussteller präsentieren innovative Technologien und Designs, die es ermöglichen, dass E-Bikes nicht nur als praktische Transportmittel, sondern auch als sportliche Freizeitgeräte genutzt werden können. Das breite Angebot an Elektrofahrrädern spiegelt die wachsende Nachfrage der Verbraucher wider, die auf der Suche nach umweltfreundlichen Mobilitätslösungen sind, die gleichzeitig Spaß machen.

Nachhaltige Mobilität im Aufschwung: Elektrofahrräder treiben europäische Fahrradindustrie an

Die steigende Beliebtheit von Elektrofahrrädern setzte sich im Jahr 2022 in Europa fort und sorgte für einen positiven Geschäftsverlauf in der Fahrradindustrie. Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie konnte ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 7,4 Prozent bei Fahrrädern mit und ohne Elektroantrieb verzeichnet werden.

Ein bemerkenswerter Trend auf dem Fahrradmarkt in der EU und Großbritannien war der Anstieg der Verkäufe von Elektrofahrrädern um 8,6 Prozent auf insgesamt 5,5 Millionen Einheiten. Dieses deutliche Wachstum spiegelt die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Transportmitteln wider, die die Fahrradindustrie erfolgreich bedienen kann.

Im Jahr 2022 verzeichnete die Fahrrad- und E-Bike-Branche einen Absatzrückgang von über neun Prozent, sodass insgesamt nur noch 20,2 Millionen Stück verkauft wurden. Gleichzeitig sank die Produktion um fünf Prozent. Trotz dieser Entwicklung ist der Gesamttrend der Branche und des Marktes weiterhin positiv, wie Manuel Marsilio, Geschäftsführer des Conebi, betont. Besonders erfreulich ist der Rekordwert von 190.000 Arbeitsplätzen, die in der Fahrradindustrie geschaffen wurden und somit eine wirtschaftliche Stärke der Branche verdeutlichen.

Deutschland, als Europas größter Fahrradmarkt bekannt, erlebt derzeit eine deutliche Verschiebung zugunsten von E-Bikes. Laut Prognosen des Branchenverbandes ZIV werden die Verkaufszahlen von E-Bikes in diesem Jahr erstmals die traditionellen Fahrräder überholen. Dieser Trend lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen, darunter die wachsende Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität, die zunehmende Akzeptanz von E-Bikes als praktisches Fortbewegungsmittel und die technologischen Fortschritte im Bereich der Elektromobilität.

Während der Zeit der Pandemie konnte die Fahrradindustrie einen erheblichen Anstieg verzeichnen. Dies lag daran, dass viele Menschen angesichts der anhaltenden Gesundheitsbedenken den öffentlichen Verkehr mieden und stattdessen das Fahrrad als eine sichere und praktische Möglichkeit entdeckten, sich fortzubewegen. Die gestiegene Nachfrage nach Fahrrädern führte zu einer verstärkten Produktion in der Branche, da Hersteller versuchten, dem Trend gerecht zu werden. Allerdings führte der hohe Produktionsanstieg zu Engpässen bei der Lieferung, da die Nachfrage schneller stieg als die Produktionskapazität.

Frankfurt erneut Gastgeber der Eurobike – Deutschlands führende Fahrradmesse kehrt zurück

In Frankfurt findet die Eurobike-Messe statt, die als Plattform für die Präsentation von Innovationen und Trends rund um das Fahrrad dient. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Messe von Friedrichshafen am Bodensee nach Frankfurt verlegt wurde, werden dieses Jahr mehr als 1900 Aussteller aus 62 verschiedenen Ländern erwartet. Der Veranstalter Fairnamic freut sich über diesen neuen Rekord. Das Messegelände in Frankfurt war fast 70 Jahre lang der Austragungsort der weltweit größten Automesse IAA, die mittlerweile nach München umgezogen ist.

Diese bemerkenswerte Veranstaltung erstreckt sich über eine erweiterte Fläche von 150.000 Quadratmetern und bietet Ausstellern eine ideale Plattform, um verschiedene Arten von Fahrrädern zu präsentieren. Neben den Fahrrädern können Besucher auch eine Vielzahl von Ausrüstung, Fahrradmode, Teilen und Zubehör entdecken. Darüber hinaus gibt es eine beeindruckende Auswahl an Maschinen, Werkzeugen, Werkstatt- und Ladeneinrichtungen sowie Fachliteratur. Die Themen, die auf dieser Messe behandelt werden, sind äußerst vielfältig und reichen von Fahrradreisen und Tourismus bis hin zu innovativen Lösungen für E-Mobilität und Mobilität in Städten. Die Ausstellung bietet auch Einblicke in die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Fahrradinfrastruktur.

Claus Fleischer: Fahrradbranche in Deutschland von Lieferengpässen befreit – Auf und Ab für Bosch eBike Systems

Claus Fleischer, der Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems, berichtet von einer dynamischen Entwicklung in der deutschen Fahrradbranche. Die einstigen Lieferengpässe sind Vergangenheit, stattdessen erlebt die Branche eine Achterbahnfahrt. Während der Pandemie stieg die Nachfrage sprunghaft an, doch es traten gleichzeitig Schwierigkeiten in der Lieferkette auf.

Sowohl mechanische als auch elektrische Komponenten, einschließlich Halbleitern, waren in jener Zeit stark nachgefragt. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Materialien und Ressourcen war es nicht möglich, den Bedarf vollständig zu decken, was zu einer angespannten Situation führte.

Die Lage hat sich mittlerweile umgedreht. Gründe dafür liegen in der Verunsicherung der Verbraucher, die beispielsweise durch den Ukraine-Konflikt und die steigende Inflation hervorgerufen wird. Diese Unsicherheit hat dazu geführt, dass die Nachfrage etwas gesunken ist. Gleichzeitig wurde die Ware, die zuvor knapp war, nun geliefert.

Die aktuellen hohen Bestände haben eine erhebliche wirtschaftliche Wirkung auf verschiedene Akteure in der Fahrradindustrie. Sowohl Händler als auch Fahrradhersteller stehen vor der Herausforderung, ihre Lagerbestände abzubauen und gleichzeitig ihre Geschäftstätigkeit aufrechtzuerhalten. Auch Komponentenhersteller wie Bosch und andere Zulieferer sind von dieser Situation betroffen. Die Prognose besagt, dass es noch ein oder zwei Jahre dauern wird, bis sich Angebot und Nachfrage wieder normalisieren. In dieser Übergangsphase müssen die Unternehmen möglicherweise Anpassungen vornehmen, um ihre Rentabilität zu gewährleisten.

Sicherheit auf dem Vormarsch: Fahrräder mit ABS-Technologie im Trend

Um den aktuellen Anforderungen des E-Bike-Marktes gerecht zu werden, hat Bosch ein neuartiges Motor- und Akkusystem entwickelt, das mit nur vier Kilogramm Gewicht eine innovative Lösung darstellt. Im Zuge des steigenden Wunsches der Kunden nach höherer Leistung, mehr Drehmoment und größerer Reichweite sind E-Bikes in den letzten Jahren jedoch zunehmend schwerer geworden. Mit dem Fokus auf leichtere E-Bikes erfüllt Bosch die Bedürfnisse der Konsumenten und setzt gleichzeitig einen neuen Trend in der Branche.

Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich bei der zweiten Generation des Antiblockiersystems (ABS) für Fahrradbremsen. Dieses System etabliert sich zunehmend erfolgreich auf dem Markt und gewinnt an Beliebtheit. Bosch hat sein umfangreiches Know-how zunächst aus dem Automobilbereich auf Motorräder übertragen und anschließend auf Fahrräder angewendet. Das ABS für Fahrräder stellt sicher, dass das Vorderrad beim kräftigen Bremsen nicht blockiert und das Hinterrad nicht gefährlich abhebt. Diese fortschrittliche Technologie trägt maßgeblich zur Verbesserung der Sicherheit beim Fahrradfahren bei.

Vom Zweitwagen zum E-Bike: Nachhaltige Fortbewegung im Trend

Die deutsche Fahrradindustrie drängte vor dem Beginn der Messe auf eine Verbesserung der Verkehrsbedingungen für Radfahrer. Sie setzt dabei ihre Erwartungen an die Politik, um das Fahrradfahren angenehmer und sicherer zu gestalten. Ein Weg, dies zu erreichen, besteht darin, dass Städte sich an bewährten Maßnahmen aus Ländern wie den Niederlanden orientieren. Hierzu zählen beispielsweise die Errichtung von großflächigen Fahrradparkhäusern sowie der Ausbau eines breiten und gut vernetzten Radwegenetzes.

Die Aussage von Burkhard Stork, dem Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV), verdeutlicht, dass Fahrradfahren nicht nur eine umweltfreundliche Alternative ist, sondern auch eine attraktive Möglichkeit bietet, finanzielle Vorteile während der Energiekrise zu erzielen. Besonders in städtischen Gebieten kann ein E-Bike ein Zweitauto ersetzen und somit zu Einsparungen bei Kraftstoffkosten und Instandhaltung führen. Zusätzlich zum finanziellen Aspekt trägt die Nutzung des Fahrrads als Transportmittel zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zur Entlastung des Verkehrs bei. Durch die Wahl des Fahrrads als Fortbewegungsmittel können Menschen aktiv zur Energieeinsparung beitragen und gleichzeitig von den praktischen und wirtschaftlichen Vorteilen profitieren.

Der langfristige Nutzen von teuren Lastenrädern liegt in ihren niedrigeren Betriebskosten im Vergleich zu Autos. Besonders für kurze Strecken von wenigen Kilometern stellen Lastenräder eine hervorragende Alternative dar. Ironischerweise zeigt sich in Deutschland jedoch das genaue Gegenteil: Der Großteil, nämlich 50 bis 60 Prozent, der mit dem Auto zurückgelegten Strecken fallen in den Bereich der kurzen Strecken bis zu zehn Kilometern.

Radwege-Förderung: Bundesverkehrsministerium ruft Länder und Kommunen zum Handeln auf

Der Parlamentarische Staatssekretär Oliver Luksic betont, dass das Fahrrad eine zunehmend wichtigere Rolle im Bereich der Mobilität spielt. Aus diesem Grund hat das Bundesverkehrsministerium eine wichtige Initiative gestartet, um Länder und Kommunen dazu aufzufordern, Fördergelder speziell für den Ausbau und die Modernisierung von Radwegen zu nutzen. Durch die Schaffung besserer Radinfrastrukturen soll die Nutzung des Fahrrads als umweltfreundliches Verkehrsmittel gefördert werden. Dieser Schritt trägt zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität bei und ermöglicht es den Menschen, vermehrt auf das Fahrrad umzusteigen. Eine verbesserte Fahrradinfrastruktur trägt auch zur Entlastung des Straßenverkehrs und zur Verringerung der Luftverschmutzung bei.

Im Sinne der Förderung der Radmobilität hat der Bund eine finanzielle Unterstützung für Länder und Kommunen beschlossen. Um die Radinfrastruktur sicherer zu gestalten, wurden Fördermittel in einem beachtlichen Umfang von insgesamt 2,8 Milliarden Euro bis zum Jahr 2028 bereitgestellt. Es obliegt nun den lokalen Akteuren, diese Mittel zu nutzen und geeignete Maßnahmen zeitnah umzusetzen, um somit die Bedingungen für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer zu verbessern.

Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir betont die unverzichtbare Bedeutung einer umfassenden Erweiterung des Radwegenetzes, einer effektiven Beschilderung und der Gewährleistung einer höheren Verkehrssicherheit sowie ausreichender Stellplätze. Die Förderung des Fahrradfahrens hat zum Ziel, eine lebenswerte Stadt zu gestalten, in der die Interessen der Menschen im Vordergrund stehen und eine nachhaltige Mobilität gefördert wird.

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